Armee
Nach dem Abitur kamen also 18 Monate Armee. In
Erinnerung geblieben ist die Verzweiflung eines „Politoffiziers". Er
versuchte zu erklären, dass die Nationale Volksarmee die Heimat verteidigt, und
Heimat wäre das Land, in dem man geboren worden ist. Nun wurde ich aber nicht
in der DDR geboren sondern in Westberlin. Also war ich in der falschen Armee,
was den Politoffizier völlig aus dem Konzept brachte.
Unvergessen bleibt, dass die Nationale Volksarmee
damals der Deutschen Bundeswehr gegenüberstand. Zur selben Zeit war auch mein
Cousin Soldat, aber bei der Bundeswehr. Im Krisenfall hätte man von uns
verlangt, aufeinander zu schießen - heute unvorstellbar.
Studium
Nach einigen Monaten im VEB Plastverarbeitungswerk
Staaken begann mein Studium an der Universität Rostock. In den Jahren 1979 bis
1984 habe ich dort das Diplom als Schiffskonstrukteur, einer Spezialrichtung im
Maschinenbau erworben. Damit bin ich wohl der einzige Schiffskonstrukteur in
Falkensee. In diese Zeit fiel aber auch eine weitere Spezialisierung, der
Einzug der Informatik in die Konstruktion.
Noch während des Studiums habe ich
meine Frau Petra-Andrea kennen gelernt, mit der ich seit 1982 glücklich
verheiratet bin. Gemeinsam haben wir unsere Söhne Christian und Felix, die
heute selbst ihr Studium längst abgeschlossen haben.
Berufseinstieg
Nach dem Abschluss meines Studiums kam ich zurück
nach Falkensee. Ein wesentlicher Grund damals war die Wohnungslage. In Rostock
war schlicht keine Wohnung zu bekommen. In der Heimatstadt Falkensee gelang es
dagegen. Deswegen wurde die bereits begonnene Erarbeitung einer Doktorarbeit
abgebrochen - was ja heutzutage auch sein Gutes hat bei dem Hype um Plagiate in
Doktorarbeiten.
Der Weg führte mich zurück in die
Forschungsabteilung des Plastverarbeitungswerk Staaken. Neben der Konstruktion
von Sondermaschinen für die Produktion von Bauteilen aus glasfaserverstärkten
Polyesterharzen war die Informatik mein zweiter Schwerpunkt. So war ich damals
der Chefentwickler für ein CAD-Projekt zur rechnergestützen Gestaltung und
Dimensionierung von Großbehältern für chemisch aggressive Medien. Daneben stand
die Entwicklung von programmgesteuerten Maschinen unter Verwendung von
Industrierobotersteuerungen auf der Tagesordnung.
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